Brummis aus dem Dorf fernhalten
Langenberg-Benteler (gl). Den Großteil seiner Strecke hat der Lastwagenfahrer schon hinter sich, als er auf der Bundesstraße 55 seinem Ziel entgegenrollt, jetzt noch die genaue Adresse ansteuern und er kann seine Fracht beim Unternehmen abliefern. Für manch einen jedoch, der nach Benteler abgebogen ist, folgt die böse Überraschung: Er darf gar nicht wie geplant über den Stukendamm fahren, wie ihm erst dort ein Straßenschild verdeutlicht.
Ein anderer Weg zum Gewerbegebiet Dieselstraße muss gefunden werden, und der führt zumeist durch das Dorf – nicht nur zum Ärger von Anwohnern („Die Glocke“ berichtete). Die Langenberger CDU hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats einen Antrag vorgelegt, in dem sie ein Maßnah- menbündel für eine „wirksame Durchfahrtsbeschränkung für Lkw am Stukendamm und im Ortskern von Benteler“ fordert. Ihrer Ansicht nach müssten Lastwagenfahrer schon früher, nämlich an der Bundesstraße, darauf aufmerksam gemacht werden, welchen Weg sie einschlagen sollten und welcher für sie verboten ist. „Für sinnvoll halten wir eine Vorankündigung der Durchfahrtsbeschränkung“, erläutert die CDU-Fraktionsvorsitzende Monika Düsing im Gespräch mit der „Glocke“. „Wir wollen, dass schon auf der B 55 Hinweise erfolgen, wie die Zufahrt zu laufen hat, nämlich über die Waldstraße zum Gewerbegebiet Dieselstraße.“ Ein Teil der Brummifahrer bemerke das Durchfahrtsverbotsschild am Stukendamm erst zu spät, mit unterschiedlichen Folgen. „Ein Teilfährt weiter auf der Liesborner Straße oder auf der Kolpingstraße“, schildert Monika Düsing, was nicht nur sie persönlich beobachtet habe, sondern auch von anderen Bürgern beklagt werde. Viele schwächere Verkehrsteilnehmer seien insbesondere morgens in dem Bereich unterwegs. Dazu zählten etwa die Kinder, die die Schmeddingschule besuchen. Auch Kindergartenkinder würden diesen Bereich kreuzen, wenn sie von ihren Eltern zur Betreuung gebracht würden. Monika Düsing weist zudem auf die bestehende Bushaltestelle hin sowie betroffene Anwohner. „Das ist eine große Beeinträchtigung für den Ortskern“, unterstreicht sie und fügt hinzu: „Es könnte eine Gefahrensituation entstehen.“ Den Lastwagenfahrern könne man nicht unbedingt einen Vorwurf machen, von denen würden sich manche sicherlich von einem Navi leiten lassen. Doch es stelle sich die Frage: „Wie können wir der Situation Herr werden?“ Die Hinweisschilder, die jetzt an der Bundesstraße stehen – seien es die weißen Wegweiser zu den Gewerbegebieten oder die großen gelben Richtungsweiser –, würden jedenfalls nicht ausreichen.
Deutliche Schilder und Kontrollen
Langenberg-Benteler (kaw). „Wir möchten, dass der Lkw-Verkehr gar nicht erst in den Ort reinkommt“, sagt die Vorsitzende der Fraktion, die sowohl frühzeitige Hinweise auf die Gewerbegebiete als auch auf das Durchfahrtsverbot vorschlägt, um der Schwerlastverkehrsproblematik in Benteler zu begegnen. Wer jetzt aus Richtung Lippstadt auf Benteler zurollt, findet etwa an der Bundesstraße ein gelbes Schild mit Hinweisen auf Gewerbegebiete, der Linkspfeil nach Benteler könnte aber zum Beispiel laut Düsing zusätzlich mit der Information versehen werden, dass die Durchfahrt über diesen Weg zum Gewerbegebiet Dieselstraße für Lastwagen nicht möglich ist. Was den aus Richtung Wiedenbrück heranrollenden Verkehr angeht, sagt sie: „Auf jeden Fall müsste bevor es rechts in die Waldstraße geht deutlich angezeigt werden, dass dort die Hauptzufahrt für das Gewerbegebiet ist.“ Beispielhaft ist nach Ansicht der CDU die Beschilderung entlang der B 55 zur Firma Hella in Lippstadt. Hinweise auf Unternehmen könne sich die CDU auch für Langenberg vorstellen. Eine derartige Anfrage der Gemeinde dazu sei zwar schon vor einigen Jahren von zuständiger Stelle mit dem Hin- weis darauf zurückgewiesen worden, dass dies Werbung sei. Doch Monika Düsing fragt: „Wieso ist das an anderer Stelle möglich?“ Sie vertritt die Ansicht: „Wir müssen mit mehr Nachdruck versuchen, mit dem Landesbetrieb Straßen NRW eine Lösung zu finden.“ Als ein weiteres Instrument bringen die Christdemokraten verstärkte Kontrollen vor Ort ins Spiel. „Diese müssten anfangs verstärkt und häufig stattfinden, also drei-, vier-, fünf- oder auch sechs- mal in einem kurzen Zeitraum, so dass es sich herumspricht und Wirkung zeigt“, erläutert Düsing. Der Antrag beziehe sich auf den Ist-Zustand, betont sie, dass er nicht mit Blick auf die geplante Lüning-Erweiterung gestellt worden sei. Der Lüning-Zuliefererverkehr stelle zwar einen großen Teil dar, doch es gehe um alle anliegenden Unternehmen im Gewerbegebiet an der Dieselstraße.
Politische Beratung
Langenberg-Benteler (kaw). Ob die Gemeindeverwaltung nun, wie in dem Antrag gefordert, die in Frage kommenden Optionen ermitteln und bis zur letzten Sitzung vor der Sommerpause vorstellen soll, muss noch entschieden werden. Das Thema ist nun zur weiteren Beratung in den zuständigen Fachausschuss verwiesen worden. Bezüglich des Antrags zur Problematik von Schwerlastverkehr in Benteler sagt Monika Düsing: „Wir möchten, dass das zeitnah in Angriff genommen wird.“