„Ökologische Trittsteine“ statt Steinwüsten in den Vorgärten
Langenberg (lani). Klimaschutz müsse über Lippenbekenntnisse hinausgehen, sagt Monika Düsing. Für die Fraktions- und Ortsverbandsvorsitzende der CDU ist es nach der jüngsten Kritik an Anträgen der Christdemokraten unverständlich, „dass sich bei konkreten Vorschlägen in Sachen Klimaschutz keine Mehrheiten finden“. In Teilen ein Trinkwasserbrunnen, vor allem aber eine Reglementierung von Steingärten könnten dazu beitragen, die Gemeinde aus ökologischer Sicht etwas nach vorn zu bringen, erläutert Monika Düsing.
Während ein beantragter Trinkwasserbrunnen im Herzen der Gemeinde nach Mehrheitsbeschluss des Rats bereits passé ist, stehen sogenannte Steingärten weiterhin im Fokus der Lokalpolitik. Gewünscht sind Schotter- und Geröllwüsten in Vorgärten von keiner Partei. Geteilter Meinung sind die Bürgervertreter jedoch in der Frage, wie man eine Ver(stein)wüstung der Vorgärten verhindern kann. Der Antrag der CDU, Bebauungspläne für künftige Wohngebiete so zu formulieren, dass eine Versiegelung durch Schotter und Co. nur im begrenztem Maß zulässig ist, fand zuletzt wenig Zuspruch.
Eine „Bevormundung des kleinen Bürgers“, die den Christdemokraten von manchem vorgeworfen wird, sieht Monika Düsing in der vorgeschlagenen Reglementierung nicht. Wie was wann und wo geht, sei ureigene Aufgabe eines Bebauungsplans, unterstreicht sie. Neuerliche Auswüchse eines Denunziantentums, weil Zuwiderhandlungen an den Kreis Gütersloh als zuständige Behörde weitergeleitet werden müssten, befürchtet die CDU-Vorsitzende nicht. Und von einem allgemeinen Verbot könne ebenfalls nicht die Rede sein, da sich ein solches Vorgehen nur auf künftige Projekte auswirken würde. „Es wäre vielmehr ein Ansatz, bei dem jeder etwas zum Klimaschutz beitragen könnte“, sagt Düsing.
Ziel müsse sein, gemeindeweit sogenannte ökologische Trittsteine zu errichten, betont Rats- und Kreistagsmitglied Jürgen Adolf. Von daher sei eine Steingarteneindämmung auf planungsrechtlichem Weg nur ein Schritt in die richtige Richtung. Flankierende Maßnahmen könnten eine Informationsoffensive, definierte Positivlisten für Blumen und Gehölze sowie Wettbewerbe „Der schönste Vorgarten“ sein. „Wir müssen auf die Menschen zugehen und Aufklärungsarbeit leisten. Gelegenheiten dazu bieten sich zur Genüge. Aber mit Freiwilligkeit allein ist es sicher nicht getan“, sagt Christdemokrat Jürgen Adolf.